Schmannewitz ist seit 1882 ein bekannter Erholungsort, der Tierforscher Dr. Alfred Brehm gilt als Mitbegründer der Sommerfrische. Er weilte als Gast zur Jagd und zu Vogelbeobachtungen in Schmannewitz.
Schmannewitz ist das Tor zur Dahlener Heide, einem 150 km² großem Waldgebiet mit dunklen Kiefernwäldern, lichten Buchenhainen und verträumten Waldwiesen. Viele Teiche und kleine Bäche geben der Landschaft ihren unverwechselbaren Reiz. Zu den Sehenswürdigkeiten in Schmannewitz gehören die 1732 im Bauernbarock nach Plänen von George Bähr erbaute Dorfkirche (www.kirchgemeinde-schmannewitz-bucha.de), die Bockwindmühle, das Bäuerliche Museum, das Feuerwehrmuseum und das Waldbad.
1996 wurden in Schmannewitz zwei Rehakliniken (Herzkreislauf, Orthopädie und Psychosomatik) mit 500 Betten eröffnet.
Einwohner am 31.12.2000: 707 Personen.
Die Besiedlung von Schmannewitz erfolgte um 1150. Sorbische Völker, welche vom Osten her das Land besiedelten, zogen bei Torgau über die Elbe.
Auf der von Wittenberg in den Süden führenden Heerstraße zogen sie weiter und kamen auch durch unsere Gegend. Es folgte die Besiedlung des Westhangs der Dahleaue.
Der Führer der Siedler war Balduwinus de Symanoviz, als Priester lass er den Bauern die Messe, bei der Einweihung des Nonnenklosters "Marie Pforte" in Sitzenroda war er zugegen.
In Seyffahrt's Diplomatischen Nachrichten (Torgau 1773) ist eine Schenkungsurkunde von 1998 angeführt, welche unter anderem besagt, dass Theodicus del gratis Missniensis spicobus (durch den
Bischof von Meißen Dietrich) die Kirche in Sitzenroda zu Ehren der heiligen Gottesgebärerin und Jungfrau Maria geweiht habe anno Domino MCXCVIII, und unter den Zeugen der darin erwähnten
Schenkungen ist auch ein Balduwinus de Symanoviz genannt.
Davon wird abgeleitet, dass der Ort Simanovici geheißen hat, also eine Ansiedlung der Leute eines Symon, slawisch Siman (ausgesprochen Schieman) ist. In einer Urkunde von 1356 wird ein Pfarrer
Nicolaus plebanus in Simonewitz angeführt.
Ein Gründungsjahr von Schmannewitz ist urkundlich nicht nachweisbar, aber es kann angenommen werden, dass es um 1150 als Siedlung des spätslawischen bzw. frühdeutschen Zeitraumes entstanden ist
(Kühren um 1154, Schildau um 1170).
Es war ein typisches Gassengruppendorf, die Hauptstraße führte 1 km von Nord nach Süd. Auf dem alten sorbischen Rundlingskern stand der Gasthof Bauch (später Konsumgaststätte). Die Bauernhöfe
wurden im thüringisch-fränkischen Stil gebaut, die Giebel zeigten zur Straße. Das alte Kirchensiegel lässt den Sorbengott Svantevit als steinerne Gestalt erkennen, der bei der Christianisierung
gestürzt wurde.
Erwähnung findet Schmannewitz auch in Dokumenten des Dreißigjährigen Krieges, als 1637 214 Personen an der Pest sterben.